Freitag, 6. November 2009

Dave Matthews Band auf Europa Tournee


Ja sie kommen wirklich!
Dave Matthews Band füllen in Amerika regelmäßig die größten Hallen. Man kann sie angeblich in jedem Kaufhaus und sonst überall hören. Für Amerikaner sind ein alternativer Musikgeschmack und Dave-Matthews-Band hören nicht wirklich vereinbar. Zum Glück gibt es diese Konzepte bei uns nicht, und man darf sich sehr alternativ fühlen, wenn man diese Musik hört ;)
Dass ich tatsächlich auch in den Genuss kommen würde diese Band hier in Österreich auch mal live zu hören, hätte ich nicht erwartet. Doch jetzt geht die Band auf Europa Tournee und besucht auch Wien am 19. Februar 2010. Ich freu mich jetzt schon drauf.

Meine Album Empfehlungen für diese Band: Under the table and dreaming sowie Before these crowded streets.

Dienstag, 3. November 2009

Moonshaker Sunnymaker

Gig at U4

Groovend, rockend und gut aufgelegt präsentiert sich diese liebenswerte Funk/Rock/Soul Partie mit dem Namen "Moonshaker Sunnymaker" im legendären U4. Ich persönlich hatte davor keine Ahnung was die so für Musik machen und bin blind der Einladung eines Band-Kollegen gefolgt. Aber bereut habe ich es in keinem Fall. Im Gegenteil!
Die 4 Jungs aus Wien und Umgebung haben als Funk/Rock Band mit Standard Besetzung (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang) angefangen. Seit neuestem sind jedoch auch ein kleiner Bläsersatz (Sax, Trompete) und eine stimmgewaltige, charmante Sängerin mit von der Partie. Diese Änderung sorgt für das richtige Soul-Feeling. Das Konzert hat mich an die Tower of Power Nummer Down to the Nightclub erinnert. Sehr sehr fein. Die Setlist war abwechslungsreich gestaltet und das Publikum hat getanzt, gepogt und sich sogar hingekniet.
Von der Technik war ich am Anfang nicht so überzeugt. Es war etwas zu basslastig und die verspielten Melodien der Gitarre und der beiden Singenden sind anfangs nicht so gut rausgekommen. Das hat sich aber mit Verlauf des Konzerts wesentlich gebessert.
Was diese Band besonders auszeichnet ist ihr Songwriting und die Musikalität jedes einzelnen Bandmitglieds. Alle fünf Daumen hoch, ich bin sicher nächstes mal wieder dabei!

http://www.myspace.com/moonshakersunnymaker (die Songs sind leider noch ohne Bläser und Sängerin, dafür gibts ein paar ganz lustige Videos.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Fanfara Ciocârlia

Ein unaussprechlicher Feierabend!

So aufrgende und unterhaltsam kann also Blasmusik sein. Seit über einem Jahr bin ich jetzt bei der Gardemusik in Wien und Blasmusik ist damit quasi zu meinem Beruf geworden. Aber das diese Musik so abgehen kann hätte ich mir nie erwartet. Fanfara Ciocarlia ist eine Roma-Brass-Band aus Rumänien, die dem österreichischen Publikum an diesem Abend gezeigt haben wie man im Osten Feste feiert. Das durchschnittsalter der Band dürfte zwischen 40 und 50 liegen, aber die Typen haben echt Feuer unterm Hintern.
Was diese Band auszeichnet ist zum einen ein super Solo-Saxophonist der einen Ton zwischen "oräudig und onfoch geil" hat, wie jemand im Publikum sagte. Die Bläserläufe sind wahsinnig schnell und trotzdem steht die ganze Party. Ab und zu wird auch gesungen, wobei beinahe jeder der zehnköpfigen Band mal dran kommt.
Besonders schön war zu sehen wie das Publikum mehr und mehr mitgerissen wurde. Anfangs gabs noch ein paar harte Kerle die sich trotz Balkan-Beats keinen Zentimeter bewegt haben. Nach dem dritten Lied haben auch diese Typen begonnen langsam im Takt zu nicken und so nach einer halben Stunde hat einfach der ganze Saal getobt.
Als Zugabe ist die ganze Band in den Publikumsbereich gekommen und alle haben gefeiert. Ein märchenhaftes Zigeunerfest der extra Klasse!

http://www.asphalt-tango.de/fanfare/artist.html

Sonntag, 20. September 2009

Wohin in der Hauptstadt?

Für alle die sich nicht auf meine Empfehlungen beschränken wollen, habe ich hier eine Seite, die euch über aktuelle Konzerte in Österreichs Hauptstadt informiert. Link.

Viel Spaß damit!

Meine Konzertempfehlungen

Ich spar mir mal eine langweilige Einleitung, mir fällt heut eh nix ein.
Stattdessen gibts die Konzert-Tipps für diesen Herbst/ Winter:
(blau = Post vom September; orange = Post vom November)

Miyavi 30.Sept. Ba-Ca Halle Wien; Man nennt ihn auch den japanischen Jimmy Hendrix. Ein Mann (der auf den ersten Blick nicht immer als solcher zu erkennen ist) hat auch hierzulande viele Fans vor allem in der Japan-Rock bzw. Visual Kei Szene. Ein exaltiertes, musikalisches Außnahmetalent und ein echter Insidertipp!

JBO 16.Okt Szene Wien; Die deutsche Spaßtruppe die mit rosa Kostümen und witzigen Texten aufwarten, die gerne auch unter die Gürtellinie gehen.

Cab to Candy 18. Okt. Szene Wien; Ein bisschen Eigenwerbung muss sein. Kommts zu unserem Auftritt beim Austrian Band Contest. Karten gibts bei mir ;)


Steve Gadd 19. Okt Porgy&Bess; Ein legendärer Schlagzeuger beehrt uns im Oktober. Er hat schon mit fast allen Größen der Musik gespielt. Meine Lieblingsnummer: das Cover von "I shot the Sheriff" mit Eric Clapton beim Crossroads-Festival. Link


Jack DeJohnette 21. Okt. Porgy&Bess; Ein Jazz-Schlagzeuger von Weltruhm, der zahlreiche Platten aufgenommen und Nummern geschrieben hat.

Porcupine Tree 31. Okt. Ba-Ca Halle Wien; Kenn ich selber noch nicht so gut, ist aber eine Empfehlung von meinem Schlagzeuglehrer und ich wage es mal die jetzt hier ungehört hinzuschreiben.

Tower of Power 10. Nov München; Bis München ist es ein weiter Weg, aber um diese Funk-Götter einmal live zu sehen würd sichs doch irgendwie auszahlen, oder?

Easy All Stars 14. Nov Reigen Wien; Mit dem Cover des erfolgreichen Beatle Album St. Pepper's Lonely Hearts Club Band hat diese Raggae Band aus New York auch in unseren Landen Wellen geschlagen.

The Gossip 20.Nov Ba-Ca Halle Wien; Ein außergewöhnliches Punk/Soul - Trio rund um die (stimm)gewichtige Sängerin Beth Ditto. Sogar Modeschöpfer Lagerfeld nannte sie seine "neue, ganz andere Muse". Stil-Ikone hin oder her diese Frau hat eine Power Stimme und das nötige Songwriting um die Füße zum Glühen zu bringen!

Rammstein 21. Nov Stadthalle; Kennen wird sie jeder, mögen vermutlich nicht. Sehenswert sind ihre Bühnenshows inklusive gigantischer Pyrotechnik aber allemal.

Editors 26. Nov. Ba-Ca Halle Wien; Das Britische Quartett empfehle ich allen die leicht unter Winterdepression leiden und sich darin dann auch noch so richtig suhlen möchten. Melancholisch, depressiver Rock in dem doch irgendwie ein Funke Hoffnung glimmt.

Excuse me Moses 27. Nov. Viper Romm Wien; Eine österreichsiche Alternative Band die durch die Ö3 Kampagne "Die neuen Österreicher" bekannt geworden ist. Doch obwohl sie eng mit Ö3 in Verbindung stehen machen sie gute Musik. Gehet hin und unterstützet Musik aus heimischem Anbau.

Franz Ferdinand 11. Dez Gasometer Wien; "Do you wanna" come and see Franz Ferdinand? Einer von schwedens feinsten Exporten bringt im Dezember unsere erkalteten Tanzbeine zum Schwingen.

Cab to Candy 13. Dez Bach Wien; Meine Band spielt wieder im Bach wo alles vor einem halben Jahr angefangen hat, würd mich freuen Dich dort zu sehen.

DAVE MATTHEWS BAND 19. Feb Gasometer Wien; Das ist so wichtig, dass man es groß schreiben muss. Siehe auch den eigenen Post vom 6. November.

La Roux 8. März Arena Wien; Das britische Elektro Duo mit Elly Jackson als Frontfrau wird von Insidern schon lange gehyped. Spätestens seit sie in Österreich für eine A1 Werbung die Musik beisteuerten sind sie auch hierzulande bekannt.

Viel Spaß bei diesen und allen anderen Konzerten die ihr euch im Herbst so anseht.

Samstag, 5. September 2009

Miss Li

Schwedens Antwort auf Amy Winehouse

Diesen Sommer hat es mich weit in den Norden ins schöne Schweden verschlagen. Schweden ist ja bekanntlich die Heimat von Bandgrößen wie ABBA, Mando Diao, The Hives uvm. Da wollte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen dort ein wenig live Musik zu genießen. In der am Südspitzel gelegenen Stadt Malmö fand zufällig das alljährliche Malmö Festivalen statt. Es ist ein eher kleines Festival, dass jedoch dieses sonst recht verschlafene Städtchen für eine Woche mit Leben und Leuten füllt. Es gibt auf der Hauptstraße etwa 5 größere und kleinere Bühnen und dazwischen stehen Stände mit duftendem Essen aus aller Welt.
Nachdem mir keine Band auf dem Programm bekannt war, beschloss ich einfach zur größten Bühne zu gehen. Zu meiner Überraschung spielte dort auch Mika, der vor zwei Jahren mit Grace Kelly und Relax seinen Durchbruch auch in unseren Charts geschafft hat.
Doch die wirkliche Sensation dieses Abends hieß für mich: Miss Li. Unter diesem Namen spielt die Schwedin Linda Carlsson Musik, die irgendwo zwischen Soul, Blues und Rock'n Roll fasziniert und mitreisst. Um sich den Sound besser vorstellen zu können, stell dir mal Amy Winehouse ohne Staralüren, Drogenexzesse und statt dessen mit einem sympathisches Lächeln und guter Laune vor. Geht nicht? Oja geht und heißt eben Miss Li.
Linda Carlsson begleitet sich selbst am Klavier und hat zur Unterstützung Schlagzeug, Bass, Gitarre, sowie einen Bläsersatz (Sax, Trompete, Posaune) dabei. Ihre Lieder sind ungemein kraftvoll und mitreissend. Manche sind solche Ohrwürme, dass sie mich noch Tage nachher verfolgten, und ich war dankbar dafür. Wobei sie - wie soviele Skandinavischen Bands - live sogar noch besser sind als auf CD. Wollen wir hoffen, dass sich die nette Schwedin auch mal nach Österreich verirrt, ansonten kann ich eine Reise nach Schweden jedem empfehlen, nicht nur wegen den ausgezeichneten Bands die dort gedeihen.

http://www.myspace.com/experiencemissli

Montag, 3. August 2009

Bruce

- Gastreport von Andi Bauer -

Bruce Live im Wiener Ernst Happelstadion – 5. Juli 2009

Sein späterer Manager John Landau nannte ihn 1972 „The Future of Rock n´Roll“. Andere nannten ihn nur Bruce Springsteen und bestaunten seine kraftvollen Rocksongs, später kam die E-Street Band in Nennungen verlässlich dazu. In den 80er Jahren – wo die ganze Welt kollektiv zum Fan mutierte – nannte man den Mann schlicht und treffend den „Boss“.
Und heute, wenn er auf Tour ist und die Stadien füllt – heute nennen wir in einfach - Bruce. Wie einen guten alten Freund der auf Kurzbesuch ist. Denn seine Lieder inzwischen auch gute Freunde geworden. Unkapputtmachende Klassiker hat der alte Hund geschrieben. Am 5. Juli kam Bruce wieder mal nach Wien um seine Lieder zu singen und zu spielen und natürlich hatte er die Kumpels von der E-streetband dabei. Das wenig bekannte Jacksoncage vom River Album macht den Anfang – und alle sangen mit. Mit dem darauf folgenden Badlands brachen bereits alle Dämme. Trotz verwaschenem Sound gab es kein Halten mehr. Mando Diao und all die anderen Rocker würden kollektiv Teile ihrer Gliedmassen opfern um nur EINMAL so einen Song zu schreiben. Bruce hat nicht einen sondern dutzende solcher Lieder und er schmeißt sie verschwenderisch ins Volk und sich mit dazu. Immer wieder zieht es ihn zu den Massen. Er taucht in die Menge lässt seine Gitarre von unzähligen Händen spielen und freut sich wie ein kleiner Bub über die euphorischen Reaktionen der Fans. Nach Badlands rollt Cover me über die Fans, dann folgen drei neue Titel von Working on a dream mit einem dazwischen liegenden aufgekratztem Darlington county. Ein zorniges Seed“ kommentiert die Finanzkrise, Johny 99 setzt noch mehr Wut drauf. Dann: Darkness on the edge of town Tränen, Verzweiflung, Hoffnung und Freude. Growing up vom allerersten Album wird lautstark auf den Tafeln des Publikums gefordert. Bruce sammelt die Tafeln ein und fackelt die Nummer mit Inbrunst ab. Der Kerl ist genauso wie das Lied seit 1972 nicht mehr gealtert – verdammt. Es folgt ein gut abgehangenes Rendevous, 4th of july und because the night – das Stadion tobt. Das auf Platte schwächelnde Sunny day mutiert zur Mitsinghymne gefolgt vom Promised land – hat auch schon 31 Jahre auf dem buckel und klingt taufrisch.
Sometimes I feel so weak I just want to explode
Explode and tear this whole town apart
Take a knife and cut this pain from my heart
Alle singen mit - Heiliger Zorn. The River spielt Bruce (fast) allein. Gitarre, Harmonika & Gänsehaut. Und so folgt Klassiker auf Klassiker. Die E- streeet band spielt kompakt wie gewohnt und der kleine Neils Lofgren erweist sich erneut als musikalischer Direktor. Gibt es ein Seiteninstrument was der Mann nicht spielen kann? Im Grand finale werden natürlich die ewigen Gassenhauer abgefackelt. Born to run, Cadillac Ranch & Tenth Avenue Freeze. Dazwischen schreit Bruce ins inzwischen erschöpfte Publikum: We can`t Stop now“ und legt noch nach. Dancing in the dark und twist and shout aber dann ist es wirklich aus. Bruce kann sogar darauf verzichten seinen besten Song nicht zu spielen. Thunder Road glänzt durch Abwesenheit und niemand ist ihm böse. Aber dafür spielt er meinen persönlichen Favoriten: „Bobby Jean“ DAS Lied über Freundschaft und Abschied.
“And I'm just calling one last time not to change your mind
But just to say I miss you baby, good luck goodbye, Bobby Jean”
Und wieder geweint - Wer kann diesem Mann live das Wasser reichen?
„Nobody in this universe“
Andi Bauer

Mittwoch, 15. Juli 2009

Jäzzfest - Die Ärzte live im Linzer Stadion

Sie spielen falsch, singen oft schlecht - aber scheiße sind ihre Konzerte geil!

20 000 musiksüchtige Patienten pilgerten am 3. Juli den Hügel zum Linzer Stadion hinauf. Am nächsten Tag sollten es sogar 30 000 werden. Das erste Konzert war ein Zusatzkonzert das erst aufgrund der immensen Nachfrage auf den Spielplan gekommen ist. Verständlich, denn der Termin ist der einzige am Plan von Die Ärzte (das ist kein Grammatikfehler, das muss man so schreiben;)
Als Vorband spielten Dampfmaschine, 3 Feet Smaller (hab ich beide leider verpasst) und Deichkind. Deichkind legten eine effektvolle Show hin, bei der aber abgesehen vom Gesang und Rap nichts live passiert, was mir nicht gefällt.
Sound, Technik, Bühne:
Als Bühnenschmuck gab's zwei haushohe Gwendoline Aufblaspuppen, und vor dem Auftritt ein riesiges schwarzes Tuch mit der Aufschrift "Achtung Jazz". Der Sound, bei Deichkind noch sehr dröhnend und basslastig, war bei Die Ärzte tadellos. Nur das Keyboard, das Rod für ein Lied spielen wollte, hat nicht funktioniert.
Ein Lied für dich machte den Opener und dann gab's zweieinhalb Stunden kein halten mehr. Die Ärzte spielen aus ihrem Repertoire einen Hit nach dem anderen, und wenn man glaubt jetzt gibt's bald keine Lieder mehr, kommt prompt ein noch bekannteres Lied. Was ein Konzert von Die Ärzte so legendär macht, ist, dass die drei Typen einfach die ganze Zeit einen riesen Spaß auf der Bühne haben. Die drei verarschen sich, das Publikum, die Wirtschaftskrise und aus gegebenem Anlass auch noch Michael Jackson. Sie verändern ihre Texte (z.B. in Lasse reden wird der "Bekannte eines Schwagers" live zum "Bekannten eines Vaters" usw.). Dabei wirkt alles immer, wie frisch von der Leber improvisiert. Am Ende des Konzerts haben sie noch eine Textimprovisation mit der Melodie von Zu Spät gemacht und ich bin vor Lachen fast umgefallen.
Doch bei all dem Schmäh schaffen es Die Ärzte bei Liedern wie Rebell oder 1/2 Lovesong Emotionen zu zeigen, Atmosphäre zu schaffen und echt zu sein. Nach all den Jahren auf der Bühne ist das eine beeindruckende Leistung.

Sonntag, 21. Juni 2009

Vier mal zwei Beine = Eight Legs


Was soviele Leute passen ins B72?!? Damit hätte ich nicht gerechnet. Gestopft voll und heiß war's! Aber verdient haben sie's die Burschen aus London die sich Eight Legs nennen.
Sie sind eine der wenigen Bands, die ich ganz für mich allein entdeckt hab, ohne Hilfe von Freunden oder illegalen Downloads. Von Anfang an war ich begeistert: Ihre Melodien gehen ins Ohr (und dürfen dort auch bleiben;); ihre Beats reissen mich mit und ihre Texte lassen mich schmunzeln und zustimmend nicken, weil auch ich mir denke: Sometimes I wish I had a button I could push, to make things go my way.
Begonnen hat an diesem Abend eine österreichische Vorband: The Beth Edges. Die so zwischen den Strokes und Mando Diao ihre Vorbilder rekrutieren und diesen ganz gut folgen. Doch sie haben die Todsünde numero uno begangen: auf 1 und 3 klatschen! NNeeiinn wie kann man nur? Und das beim letzten Lied...
Die Eight Legs präsentierten ein gutes Set aus Liedern des ersten Albums und des gerade frischen - und deshalb noch eher unbekannten - Albums The elektrik kool aid cuckoo net. Tanzbar war alles und das Publikum hat's gedankt! Eingeheizt hat auch der Percussionist. Er war mit einem Schellenkranz bewaffnet und er war eindeutig nicht nur das fünfte Rad am Wagen bzw. das fünfte Paar Beine.
Was ich mir, gerade bei einem so kleinen Konzert, gewünscht hätte, wäre mehr Kontakt mit uns - dem Publikum. Aber sonst echt ein tolles Konzert. Weiter so! Nächstes mal vielleicht im WUK? Das wär perfekt.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Peter, Bjorn & John und der Bongo-Satanist





Was erwarte ich mir von einem Peter, Bjorn & John Konzert? Ich wusste es nicht genau. Die Musik des Schwedischen Trios ist zwar wohl rhythmisch, wirkt aber eher ruhig. Ihr bekanntester Hit ist Young Folks zudem man toll mitsingen, mitpfeifen und mitschwingen kann, aber richtig losrocken? Wohl eher nicht. Noch dazu ist das neue Album Living Thing besonders ruhig ausgefallen.
Doch sie haben gerockt! Dieser Abend in der Wiener Arena hatte alles was ein tolles Rock-Konzert braucht: Exzentrische Musiker, selbstverliebte Gitarrensolis und eben so ein kleines Extra, das den Abend unvergesslich macht, in diesem Falle eben der „Bongo-Satanist“. Zu ihm komme ich gleich...
Davor noch kurz ein paar Worte zum Bühnenaufbau, denn so mancher wird sich fragen, wie diese Band eigentlich aussieht und wie sie ihre Musik live performt. Am Bass steht der bärtige Bjorn (man weiß instinktiv sofort, dass dieser Hühne Bjorn sein muss).
Das Schlagzeug ist ein kleines Akustik Schlagzeug mit ein paar Elektro-Pads, mit denen die Synthesizer-Sounds aktiviert werden. John der Schlagzeuger bedient sein Instrument allerdings die ganze Zeit im Stehen. Peter der Gitarrist und Haupt-Sänger sorgt für die nötige Portion Wahnsinn.
Beim Lied Young Folks wurde auch noch ein paar Bonogs - das sind Afrikanische Handtrommeln - auf die Bühne gestellt. Auf einmal stand da ein etwa zwei Meter Mann mit bleichem Gesicht, schwarzen Haaren und gelangweiltem Gesichtsausdruck, der auf die Bongos einschlug. Mit so einer Erscheinung hat bei diesem Konzert wohl keiner gerechnet. Ich hab mich vor Lachen echt nimma eingekriegt.
Gespielt haben Peter, Bjorn & John hauptsächlich Lieder vom Writer‘s Block Album und vom neuen Living Thing. Mein Lieblingslied The Chills sind sie mir leider schuldig geblieben. Dafür gab‘s am Ende als Zugabe eine auf 15 Minuten ausgedehnte Fassung von Up Againgst the Wall wobei Peter nochmal ein besonders schräges Gitarrensolo hingelegt hat, und dem Publikum von einer vier Meter hohen Box nochmal richtig eingeheizt hat.

Schauts auch mal unten im Player gibts auch Lieder von Peter, Bjorn & John!
oder unter http://www.myspace.com/peterbjornandjohn

Freitag, 29. Mai 2009

Tickets in meinem Schrank

Kennst du das, wenn du auf deine Eintrittskarten schaust und das ganze Konzert schon vor Augen hast? Die Latusprecher dröhnen, die Menge schreit, tanzt und schwitzt; und auf der Bühne geben die Künstler alles um diesen Abend unvergesslich zu machen. Und du bist mittendrin!
Für jeden der das Erleben will hier drei Konzert-Tipps für alle die nicht nur danach darüber lesen wollen:

4.Juni: Peter Bjorn and John @ Arena Wien. Ihre bekannteste Nummer "Young Folks" pfeifte als Hintergundmusik schon durch unzählige TV-Beiträge und Radiosender. Und jeder pfeift mit. Aber das Trio hinter dem Lied kennen wenige. Dabei ist das Album das rund um "Young Folk" existiert exzellent. Mal akkustisch und folkig, mal ein wenig elektrisch und urban schaffen sie Musik zum Tagträumen und Wohlfühlen.

12. Juni: Eight Legs @ B72 Wien. Eine noch recht unbekannte Brit-Rock Gruppe aus London sind ein echter Insider-Tip für alle Freunde des englischen Akzents in Musik und Sprache - very cool und very bri´ish!

6. Juli: The Kooks @ Arena Wien Eine Band die sich nach Sommer anhört, nach chillen und Eis Essen und nach einer Menge Spaß. Mit der Single "Naive" und dem Album "Inside In/Inside Out" landeten sie 2006 einen riesen Erfolg und dass nur ein Jahr nach ihrer Gründung. Ihre charmante Musik und dieser unwiderstehliche Akzent, machen The Kooks zu einem der ganz großen Highlights meines Konzertjahres.

In meinen Schrank haben es die Arctic Monkeys leider nicht geschafft, weil ich an diesem Tag keine Zeit habe. Empfehlen möchte ich es aber allen am 5. Juli Arctic Monkeys - Erstes Wienkonzert in der Arena!

Frühstückskonzert

Letzte Woche bekam ich einen Anruf von meinem guten Freund Andi, der mich einlud mit ihm zu einem "Pressekonzert" eines jungen Pop-Sternchens zu gehen. Ihr Name: Cindy Gomez. Aufhänger für das Konzert war ein neues Nokia-Handy-Game, das "Dance Fabulous" heißt. Zu diesem Spiel hat Cindy Gomez gemeinsam mit Dave Steward die Musik produziert.
Organisiert wurde diese Frühstücks Akkustik Session von Nokia und Universal Music. Für mich war dieses Event gleich aus zwei Gründen sehr interessant: Zum einen weil ich Journalist werden möchte, und so einen Einblick bekam, wie solch ein Presse-Event abläuft. Zum anderen, weil ich in einer Band spiele, und darauf gehofft hatte, auf diesem Weg Kontakte zu knüpfen.
Soweit mal meine Erwartung.
Doch der Weg zu dem Konzert, war sehr viel aufregender und hindernissreicher als ich gedacht hätte. Die Ereignisse dieses Vormittags in Kurzform: Hab nicht frei bekommen; hab Andi abgesagt; hab doch frei bekommen; hab Andi zugesagt; hab auf dem Weg zur Wache - ich bin zur Zeit beim Bundesheer - meinen Ausgangsschein verloren; hab mit der Wache diskutiert; bin wieder zurückgelaufen; hab den Schein gefunden; hab ein Taxi gesucht; bin im Stau gesteckt; hab im Taxi meine Brille verloren und bin mit einer Stunde Verspätung und nach einer 15 € Taxifahrt, im Café Leopold angekommen, gerade noch bevor der erste Akkord gespielt wurde.
Das Konzert:
Das Duo besteht aus Dave Steward aus Cindy Gomez. Dave Steward ist der Gitarrist der ehemals erfolgreichen Band Eurythmics. Ein bekanntes Lied dieser Formation ist "There must be in Angel (playin with my heart)", welches 2001 von den No Angels geklaut wurde. Dave Steward versprüht dieses gewisse Rocker/Weltverbesserer Flair: Zum einen sein Gitarrengurt der mit Glitzer-Steinen das Wort "Peace" verkündet, zum anderen die Art mit der er über Jam-Sessions bis in die frühen Morgenstunden und den Prozess des Liederschreibens erzählt. Cindy Gomez dagegen bedient eher den Pop-Aspekt dieser Musik - in jedweder Hinsicht. Sie zeigt sich mit einer oft klagenden, aber keineswegs kläglichen Stimme; hart einstudierten Kamera-Posen; einem hautengen Kostüm und mindestens zehn Schichten Make-Up im Gesicht.
Die Performance war kurz, aber recht passabel. Zahlen würde ich dafür nicht, aber es hat Spaß gemacht. Zu ihrer Single: "Again and Again" meinte mein Freund Andi: "Das wird eine Nummer Eins! Eine eingängige Melodie, eine fesche Frau, und mit Dave Steward einen erfahrenen Showbizz Hasen im Hintergrund - was soll da schief gehen"
Das ist zwar nicht der Maßstab mit dem Andi und ich für uns persönlich Musik messen, aber in diesem Fall muss ich mich ihm anschließen; Ich glaube "Again and Again" kann definitiv der nächste Sommerhit werden! Und verglichen mit dem Ketchup-Song oder Rihannas Ode an den Regenschirm, ein Song der einem selbst beim 100. mal Hören nicht die Lust am Sommer nimmt.

Mittwoch, 22. April 2009

Six Tin Jonesy - Geburtstagsständchen im Aera!

Was von außen wie ein feines Bistro wirkte, sollte der Ausgangspunkt für einen gelungenen Ska-Abend werden. Das Aera im 1. Bezirk birgt nämlich im Keller eine tolle Bühne und Platz für gut 150 Besucher. Ganz ausverkauft war es nicht, aber die Jungs und Mädchen haben trotzdem einen guten Auftritt hingelegt.
Eröffnet haben Six Tin Jonesy mit ihrem powervollen Ska-Punk der das Publikum zum Poggen und Tanzen einlud. Da an diesem Tag der Posaunist der Band seinen 18. Geburtstag zu feiern hatte, war die Stimmung sowohl auf, als auch vor der Bühne besonders ausgelassen. Ich muss es nochmal betonen, diese Band ist mein persönlicher heißer Tipp in der Österreichischen Jungband-Szene, die es auch mit Gualadajara und co. aufnehmen können.
Die nächste Band war eine Punk-Rock Truppe mit Namen: Empty Promise. Für meinen Geschmack ein bisschen zu monoton laut, aber mit ein paar tollen Evergreen-Covers im „Me First and the Gimme Gimme‘s“-Stil.
Als letztes präsentierte der Abend mit „the Eccos“ eine weitere Ska-Punk Band mit einem spanischsprechenden Sänger. Als Bläserunterstützung sind bei „the Eccos“ ein Trompeter und eine Trompeterin mit von der Partie. Leider klangen sie an diesem Abend live nicht so gut wie es ihre Myspace Seite vermuten lässt. Vor lauter Laut-Sein verloren sie mit der Zeit an Unterhaltungswert. Als dann auch noch der Trompeter mit einem Spielzeuggewehr auf die Bühne kam, waren sie nicht mehr ganz ernst zu nehmen. Naja laut war‘s jedenfalls und wem das reicht, der hat sicher seinen Spaß gehabt.

Wer sich selbst ein Bild von den Bands machen will, hier die Links zu den Myspace-Seiten:

http://www.myspace.com/sixtinjonesy
http://www.myspace.com/emptypromisetheband
http://www.myspace.com/theeccos

Sonntag, 12. April 2009

Nachtrag: !Humpen!

Ich hatte eigentlich schon letztes Jahr damit begonnen einen solchen Blog zu schreiben, doch ist dieser irgendwo in den unendlichen Weiten des Cyber-Space verloren gegangen. Einen Beitrag hab ich aber noch gefunden, den ich Euch nicht vorenthalten will. Geschrieben hab ich ihn vor etwa einem Jahr nach einem Konzert der Finnischen Band Eläkeläiset:

Ich wusste nicht genau was ich von diesem Konzert erwarten sollte. Was ich gehört hab, war; Das ist eine skurrile, skandinavische Cover-Band, die in jedem Lied das Wort "hump", anstelle eines eigentlich wichtigen Wortes, benutzen. Also wollte ich eben auch mal "humppen"!
Und ich bin mit weigott nicht enttäuscht worden. Diese absolut geistesgestörte Knallfroschgruppe besteht aus: einem überdimensionalen Schlagzeuger, mit einem unterdimensionalen Schlagzeug; einem standesgemäß eher ruhigem Bassisten; einem Akkordeonspieler mit großem Ego; einem weiteren Musiker, von dem ich eigentlich nie so genau gewusst hab, was der spielt und einem exzentrischen Keyboarder.
Das ganze Spektakel wird von der Band sitzend gestaltet, wobei sie spätestens nach jedem Lied aufstehen, meistens aber schon früher, um sich ein Bier aus dem Kühlschrank, der hinter ihnen steht, zu holen. Und dann wird weiter gehumpped! Die Musik der Band ist ganz bewusst simpel gehalten, so simpel, dass sowohl Musiker als auch Publikum der Musik noch in stark alkoholisiertem Zustand folgen können. Ich muss zugeben, ich hab selbst viele Lieder nicht erkannt, aber dass hat mich auch nicht weiter gestört, und der Pogo war einer der besten seit langem (bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein paar rücksichtslose, schweißgebadete Partytiger unbedingt ihr T-Shirt ausziehen mussten;) Die Highlights des Abends waren für mich "lila lila humppa" (= we will, we will, rock you) und die Humppa-Version von Metallicas "Enter Sandman".
Der Kontakt zum Publikum bestand von Anfang an, so folgten alle im Publikum der Aufforderung, sich hinzusetzen, ohne Beanstandungen. Dies wurde dann von dem Keyboard-zerschmetternden-Keyboarder mit einer Vodkaspende für das durstige Volk belohnt. Überhaupt war jener Musiker, der mit seinem Handtuch unter der Baseball-Kappe aussah wie ein Wüsten-Tourist, sehr großzügig; von den ca. 10 Dosen Bier, die er an diesem Abend vernichtete, nahm er jeweils nur einen Schluck, und spritze den Rest ins Publikum. Ein wirklich netter Mensch...
Also ich kann wirklich nur jedem empfehlen hin zu gehen und humpen was das Zeug hält

The legend - wait for it - ary: Toasters!

Nach einem sehr gelungen Konzert letztes Jahr wollte ich mir die Toasters auch dieses Jahr nicht entgehen lassen. Denn ein Ska Konzert steht vor allem für eins: Spaß! Und dieses Motto hat sich auch die am längsten aktive Ska Formation aus dem Big Apple groß auf die Fahne geschrieben.
Die "Szene-Wien" präsentierte sich in gewohnt familiärer Atmosphäre und einwandfreier Sound-Qualität (man hat sogar die Keyboards gehört).
Als erste Vorband wurde die sehr talentierte Österreichische Ska-Band "Six Tin Jonesy" ins Rennen geschickt um den Leuten einzuheizen. Ich hab sie nun schon zum dritten mal live gesehen und bin echt begeistert, da sie immer ein Garant für gute Musik, gute Show und ausgezichnete Stimmung im Publikum sind, selbst wenn sie nur als Vorband auftreten.
Die zweite Gruppe "Deal's Gone Bad" aus Chicago zeichnete sich durch einen etwas folkigen Touch ab. Beeindruckt hat mich bei ihnen vor allem der Sänger, zum einen mit seinem Walross-Schnurrbart, zum anderen durch seine sehr soulige Stimme die dem ganzen Klang der Band viel Gefühl verleibt.
Nun zum Main-Act den Toasters. Den Auftakt lieferte das treibende, gut gelaunte (na no na) "two tone army" das gleich mal zum Shaken, Skanken und Mitsingen einlud. Von da an ließen sie keinen ihrer Hits aus "Weekend in LA", "Dub 56", "Don't let the bastard grind you down" und "Shocker" um nur meine Favoriten zu nennen. Die Altmeister verstehen es ohne Zweifel ihrem Publikum immer das zu geben was es braucht, so kühlen sie ein Set schneller Tanz-Nummern mit ein paar Reggae-Beats wieder runter, bis man wieder genug Atem geschöpft hat um weiter zu sich die Seele aus dem Leib zu tanzen.
Eine Tradition der Toasters ist es immer in unterschiedlicher Besetzung zu spielen. Letztes Jahr haben mir Bassist und Saxler sehr gut gefallen, weil sie auch für die nötige Show und Action auf der Bühne gesorgt haben. Diesen Part hat dieses Jahr der Schlagzeuger mit Bravour übernommen. Mit coolen Grooves, ausgefeilten Fill-Ins, permanenter Stick-Akrobatik und einem Snare-Drum-Sound der mich einfach umgehauen hat (und über den ich vermutlich einen eigenen Blog schreiben könnte ;)
Alles in Allem ein Ska-Abend der nichts zu wünschen übrig ließ und der im gemütlichen Schanigarten/Hinterhof der Szene Wien für Musiker und Publikum noch einen gechillten Ausklang gefunden hat.

Meine CD-Empfehlung für jene die jetzt Lust auf diese Band bekommen haben:
"In Retrospect" 2003 - The Toasters

A Life in Concert

Inspiriert von meinem guten Freund Andi Bauer hab ich beschlossen jetzt auch selber einen Blog zu machen. Dabei möchte ich einen Einblick in mein Leben als Konzert-Besucher geben. Für alle die daran interessiert sind, wie sich die großen und kleinen Bands diese Planeten, auf den Brettern die die Welt bedeuten, schlagen, der ist hier richtig und herzlich willkommen!