Donnerstag, 29. April 2010

Gisbert zu Knyphausen im Haus der Musik

"Bitte, bitte ich geb Dir 30 Euro für die Karte! Bitte!" flehte mich jemand an, bevor ich zum Konzert ging. Doch bei aller Barmherzigkeit dieses Konzert wollte ich mir nicht entgehen lassen. Gisbert zu Knyphausen ein Mensch der Zeilen zimmert wie: ...Anstatt Haaren wachsen mir wundervolle Flausen aus dem Kopf.
Sein erstes selbstbetiteltes Album hat 2008 große Wellen geschlagen, bei Kritikern und Musikfreunden gleichermaßen. Im Mittelpunkt seiner Musik stehen seine geistreichen, bildhaften Texte die jenen sinnsuchenden Menschen aus der Seele sprechen, die unsere Welt so zahlreich bevölkern. "Manchmal glaube ich, dass nichts mehr wichtig ist [...] doch gerade dann wenn ich wirklich nicht mehr weiter will, liegt mein gepflegter Pessimismus in Scherben."

Authentisch! Das ist es was Gisbert vor allem ist. Nichts wirkt aufgesetzt, wenn er singt und schreit, liegt dem ganzen eine Aufrichtigkeit zugrunde, die den Zuhörer an seine Lippen fesseln. Mit charmanten Ansagen und kleinen Anekdoten über seine Lieder unterhält er das Publikum den ganzen Abend. "Ich weiß gar nicht warum ich diesen Lalala-Teil eingebaut hab. Ich wollt wahrscheinlich einfach die Akkorde spielen und hatte keine Idee für einen Text. Ist mir jetzt ein bisschen peinlich."
Auf der Bühne sind heute nur Gisbert und sein Gitarrist Jens Fricke. Mit dem Rest der Band kommen sie im Herbst nochmal nach Österreich. Zwei Stunden spielen sie beinahe alle Songs von beiden Alben und eine kleine handvoll Covers.
Nach einer kurzen Verschnaufpause stehen sie dann den Fans bereit für Autogramme und die ein oder andere noch offene Frage...

Ein wundervolles, erhebendes Konzert und ein Künstler dem man wohl nie mehr in einem so familiären Kreis lauschen kann, denn eins ist klar: Gisbert zu Knyphausen ist nicht mehr aufzuhalten!

Sonntag, 25. April 2010

Afrobeats brachten das Tüwi zum Brodeln

Donnerstag Nacht, die Studenten der Universität für Bodenkultur laden zum Festl ein. Das Tüwi Stammlokalität der BoKu, in dem es auch veganische Gerichte und Bio-Bier gibt, füllt sich und füllt sich und geht fast über als die 14-köpfige Gruppe Family-Kuti die Bühne betritt.

Dann beginnt eine Konzertnacht die ich so schnell nicht wieder vergessen werde:
Afrokubanische Beats die vom ersten Takt weg auch die tanzfaulen Österreicher mitreissen. An stillstehen ist schon von Anfang nicht zu denken, doch die Band groovt sich erst ein. Eine Mischung aus Jazz und Afrocuban auf hohem musikalischen Niveau. Beeindruckt hat mich vor allem die gute Kommunikation innerhalb der Band, vieles wirkte spontan, organisch, improvisiert und doch schien jeder immer zu wissen, was passiert. Großes Lob an dieser Stelle an den Drummer der die ganze Partie zusammengehalten, und auch immer wieder kreative, mutige Einlagen geliefert hat. Das hatte echt cojones.
Als die letzte Zugabe vorbei war, konnte ich nicht fassen, dass zweieinhalb Stunden so schnell vergehen können. Die Trance war vorbei und ich komplett erlöst ;)

www.myspace.com/familykuti